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Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Autobiographik/Live Writing

Obgleich die moderne Theoriebildung begründeten Zweifel an einer zu schematischen Unterscheidung anmeldet, gilt als Faustregel, dass sich Autobiographik von Biographik in erster Linie dadurch unterscheidet, dass in ihr Autor und Protagonist in einer Person zusammenfallen. Dabei ist es oft hilfreich zwischen monographischen Autobiographien und einem längeren Prozess der Selbstbiographisierung in kleineren Texten oder anderen Werken, z.B. Gemälden, zu unterscheiden. Letzteres wird im Englischen oft als Live Writing verhandelt und als Dachbegriff bietet sich der der Autobiographik an. In der Analyse von Autobiographik ist es besonders wichtig, den Unterschied zwischen Schreibezeitpunkt eines Werks und dessen Beschreibungszeitpunkt beachten.

  • Marlene Kadar, Essays on Life Writing: From Genre to Critical Practice (Toronto [et al.]: University of Toronto Press, 1992).
  • Dagmar Günther, „‚And now for something completely different‘. Prolegomena zur Autobiographie als Quelle der Geschichtswissenschaft“, Historische Zeitschrift 272 (2001): 25–61.
  • Volker Depkat, „Autobiographie und die soziale Konstruktion von Wirklichkeit“, Geschichte und Gesellschaft 29 (2003): 441–76.
  • Julia Herzberg, „Autobiographik als historische Quelle in ‚Ost‘ und ‚West‘“, in Vom Wir zum Ich. Individuum und Autobiographik im Zarenreich, hg. von Julia Herzberg und Christoph Schmidt (Köln: Böhlau, 2007), 15–62.
  • Volker Depkat und Wolfram Pyta, Hrsg., Autobiographie zwischen Text und Quelle, Geschichts- und Literaturwissenschaft im Gespräch 1 (Berlin: Duncker & Humblot, 2017).

Für eine Arbeit aus dem Kontext der Neuesten Geschichte an der Universität Osnabrück, siehe z.B.:

  • Frank Wolff, Neue Welten in der Neuen Welt: Die transnationale Geschichte des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes 1897-1947 (Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 2014).