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Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Prof. Dr. Christoph Rass
Arbeitsgruppe Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung [NGHM] & SFB 1604 [Produktion von Migration]

Prof. Dr.
Christoph A. Rass

Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung

Tel.: +49 541 969 4912/4377
Fax: +49 541 969 4380
christoph.rass@uni-osnabrueck.de


Fachbereich 1: Sozial- und Kulturwissenschaften
Neuer Graben 19/21
Raum: 03/222
49074 Osnabrück

Sprechzeiten: Mo 10:00-12:00 [Anmeldung über StudIP]

 

 

Meine Arbeitsgruppe verfolgt drei Forschungslinien [English version]:

[1] In der Historischen Migrationsforschung befassen wir uns gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern in mehreren Projekten mit der biografischen Dimension von Migration und Mobilität sowie mit der Aushandlung von Wanderungsverhältnissen in Migrationsregimen zwischen Individuum und Institutionen. Wir konzentrieren uns dabei auf die Modellierung von Mobilitätsphänomenen aus Lebenslaufdaten, die Erkundung von Erinnerungen und Narrativen, Praktiken der Datensammlung und -verarbeitung bzw. der Datifizierung von Migration durch Organisationen sowie Formen der visuellen Produktion von Migration bzw. Mobilität in wechselnden Kontexten.

Formen der Wissensproduktion bzw. der Produktion der gesellschaftlichen Bedeutung von Migration - und damit der Herstellung sozialer Ordnung in Migrationsgesellschaften - zählen dabei zu den zentralen Untersuchungsgegenständen. Unsere Forschung in diesem Feld liegen im Kern des internationalen und interdisziplinären Verbundes Translationen von Migration, der Teil der Profillinie Migrationsgesellschaften an der Universität Osnabrück ist und sich der reflexiven Migrationsforschung zurechnet.

In diesem Arbeitsfeld verorten sich die Teilprojekte A3 und Transfer des Sonderforschungsbereichs 1604 - Produktion von Migration - an denen ich projektleitend beteiligt bin. 

Derzeit forscht die Arbeitsgruppe Negotiating Resettlement (Senior Researcher Dr. Sebastian Huhn & Dr. Sebastian Musch) an meiner Professur zum globalen displacement management im Kontext der durch den Zweiten Weltkrieg ausgelösten Gewaltmigrationen.

An der Schnittstelle zwischen Digital History, Historischer Migrationsforschung und Wissensgeschichte arbeiten wir im Projekt Massendatenbasierte Langzeitmodelle migrationsinduziert wachsender Diversität interdisziplinär zur Bedeutung von der Großkarteien des 20. Jahrhunderts für lokale Migrationspolitk und Migrationswissen. 

[2] Korrespondierend fokussieren sich unsere Forschungen zur Geschichte organisierter Gewalt auf die Sozialprofilanalyse von Täter- und Opfergruppen sowie darin abgebildete institutionelle Strukturen, Praktiken und Prozessen, stets mit Blick auf weiterführende gesellschaftsgeschichtliche Implikationen. Dabei rücken Zusammenhänge zwischen Wissensproduktion und Herrschaftspraktiken immer stärker in den Vordergrund. Die dabei im Zentrum stehende Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Daten als Abbild historischer Prozesse, das nicht ohne Reflexion der solchen Quellen inhärenten Konstruktionsprozesse gelesen werden kann, bindet unmittelbar an unsere Fragen im Feld der Historischen Migrationsforschung an. Wir untersuchen datenbasierte Herrschaft und die Datifizierung von Migration in enger Verschränkung.

Integriert wird dieser Ansatz umgesetzt durch die Projekte der Arbeitsgruppe Digital History/ Data Driven History, in der wir neben einer Reihe kleinerer Projekte derzeit vor allem zur Osnabrücker Gestapokartei sowie zur Osnabrücker Ausländermeldekartei forschen. 

Als zweiten Schwerpunkt im Bereich der Gewaltforschung haben wir an der UOS in Kooperation mit natur- und kulturwissenschaftlichen Nachbardisziplinen eine Interdisziplinäre Konfliktlandschaftsforschung etabliert, die sich den Wechselwirkungen zwischen der materiellen und der diskursiven Ebene gewaltüberformter Orten annähert und damit nicht zuletzt auch Fragen nach Erinnerungs- und Geschichtskultur adressiert. Unsere Forschungen in diesem Bereich konzentrieren sich derzeit auf Lagerstandorte, "Schlachtfelder" sowie insbesondere Grablagen bzw. Massengräber.

Die Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften bearbeitet an der Professur für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung zwei große interdisziplinäre Projekte zum "Schlachtfeld Hürtgenwald" sowie zu Gewaltorten im Bereich der Emslandlager. Unsere Arbeit zum Komplex der Emslandlager setzen wir in den kommenden Jahren in Kooperation mit Prof*in Dr. Lale Yildirim (Geschichtsdidaktik) fort. 2023/24 liegt der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe auf einer Prospektion in Griechenland im Rahmen des Projekts „Tödliche Zwangsarbeit in Karya“. Ebenfalls auf internationaler Ebene bewegen sich Forschungsprojekte zu Gewaltorten im Kontext von Holocaust und Vernichtungskrieg in Belarus und der Ukraine.

[3] Verbunden sind diese Forschungsfelder durch Methoden der Digital Humanities sowie interdisziplinäre Ansätze, bei denen sich meine Arbeitsgruppe auf die Analyse personenbezogener historischer Massendaten und auf GIS-gestützte Auswertungen bzw. Visualisierungen – auch im Sinne einer Public History – spezialisiert.

Dabei beziehen mehrere Projekte in unseren Arbeitsbereichen ihre Untersuchungsgegenstände aus der Regional- bzw. Landesgeschichte und stehen damit für unsere unmittelbare Vernetzung vor Ort.

Alle Drittmittelprojekte meiner Professur finden sich unter "Laufende Projekte", weitere Forschungsvorhaben werden auf den Profilseiten des NGHM Teams vorgestellt.

Aktuelles zu unserer Arbeit berichten wir fortlaufend über unseren Wissenschaftsblog: nghm.hypotheses.org.