IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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A1 Die Produktion der ›Anderen‹: (De-)Thematisierung migrationsbezogener Differenz

Prof. Dr. Julia Becker

Julia Becker, Foto: Simone Reukauf

Sozialpsychologie
Universität Osnabrück
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Im Zentrum des Projekts steht die Analyse der Produktion und Aufrechterhaltung (nicht-)migrantisierter Figuren und assoziierter Vorurteile auf individueller Ebene. Figuren werden u.a. über die Wahrnehmung kategorialer Marker geschaffen (z.B. Hautfarbe, Akzent, Name, Geschlecht), die eine Differenz zum Selbst bzw. zur eigenen Gruppe markieren (›Othering‹). Viele Menschen nehmen diese kategorialen Marker wahr und thematisieren sie, andere bemühen sich, die Marker nicht wahrzunehmen und keine Differenzen zu erzeugen. In der Psychologie werden diese zwei Strategien unter den Konzepten ›Multikulturalismus‹ und ›Colorblindness‹ gefasst. Im hier vorgeschlagenen Projekt wird untersucht, welchen Einfluss sie – und zudem eine dritte, ›dekonstruktivistische‹ Strategie – auf die Produktion (nicht-)migrantisierter Figuren und assoziierter Vorurteile haben und wie saliente Figuren wiederum Diversitätsstrategien beeinflussen.

Außerdem werden die individuellen und gesellschaftspolitischen Motive für die drei Strategien ›Multikulturalismus‹, ›Colorblindness‹ und ›Dekonstruktion‹ analysiert. Neben der Produktion (nicht-)migrantisierter Figuren werden die Figur ›der Anti-Rassist:innen‹ und anti-rassistische Aushandlungsprozesse genauer untersucht. Es wird u.a. der Frage nachgegangen, gegenüber welchen Gruppen anti-rassistisch gehandelt wird und welche Aushandlungsprozesse ablaufen, wenn Personen Rassismus vorgeworfen wird. Das Projekt hat eine selbstreflexive Komponente: Da im Projekt überwiegend quantitative Forschungsmethoden genutzt werden, wird zu Beginn der Konstruktion der Fragebögen kritisch analysiert, ob sie Vorurteile (re)produzieren können bzw. inwieweit die Salienz spezifischer migrantisierter Figuren das Antwortverhalten in Fragebögen beeinflussen kann.