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Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Kommunale Vielfalt gestalten

Förderung: Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte / Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück / Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung / Dieter Fuchs-Stiftung / Evangelische Stiftungen Osnabrück
Laufzeit: 2/2020 bis 6/2021
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Pott/Prof. Dr. Christoph Rass
Projektbearbeitung: Florian Günther


Migrationspolitik wird von „Staaten“ gemacht. Migration und Integration finden jedoch „vor Ort“ statt. In Städten und Gemeinden wird ausgehandelt, wie Mobilität und migrationsinduziert wachsende Diversität eine Gesellschaft verändern.
Obgleich Integration infolge der veränderten Wanderungsverhältnisse seit 2015 in Deutschland an vielen Stellen durchaus erfolgreich verläuft, ist in Teilen der Öffentlichkeit eine Tendenz zur Verunsicherung und Ablehnung zu bemerken.

Reflexhafte Reaktionen, die Ängste auf Migration als "Mutter aller Probleme" projizieren, stehen neben unreflektierten Vorstellungen darüber, vor welchen Zeithorizonten und mit welchen gesellschaftlichen Folgen sich Integrationsprozesse abspielen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass sich Überlegungen vor allem auf „Migration“ aber selten auf „Gesellschaft“ als Ganzes richten. Es fehlen somit Foren, in denen sich Gesellschaft darüber austauschen kann, wie sie eigentlich ist und wohin sie sich entwickeln möchte.

Dabei wird auch auf den Befund reagiert, dass auf die Gestaltung einer wachsend diversen Gesellschaft sensibilisierte Stadtentwicklung zumeist Großstädte und Ballungszentren berücksichtigt. Kleinere und mittelgroße Städte im ländlichen Raum sind immer wieder entscheidende Orte gesellschaftlicher Integrationsleistung, sie werden jedoch vielfach nicht so wahrgenommen und nur selten mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet.

Ziel des Vorhabens ist es daher, in Kooperation mit einer Partnerkommune und dem Landkreis Osnabrück in einer 12-monatigen Arbeitsphase ein Konzept zu erarbeiten, auf der Grundlage folgender Leitgedanken:

(a)  Analyse der Strukturen und Bedarfe bei der Kommunalverwaltung hinsichtlich der Möglichkeiten, einen (Stadt)gesellschaftlichen Diskurs zu initiieren und zu begleiten, der konkret Fragen kommunaler Entwicklung mit Fragen der Gestaltung guter Lebensverhältnisse in einer Migrationsgesellschaft verbindet.

(b) Entwicklung eines praxistauglichen Konzeptes, das eine solche Aushandlung als Beteiligungsprozess ermöglicht und gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück sowie der Partnerkommune bei geeigneten Förderprogrammen vorgelegt werden kann.

(c)  Wissenschaftliche Dokumentation dieses Prozesses, sodass aus ihm exemplarische Ableitungen als Handlungsgrundlage („proof of concept“) für andere Kommunen abgeleitet werden können.

Die strategische Bedeutung des Projekts besteht vor allem darin, kleinen und mittleren Städten Zugänge zur Gestaltung strategischer Integrationsprojekte sowie gesamtgesellschaftlicher Aushandlungsprozesse im Kontext migrationsinduziert wachsender Diversität zu ermöglichen.